Etwa 300 Monde umkreisen die Planeten unseres Sonnensystems. Die größte Anzahl von Monden haben dabei die Gasriesen Jupiter und Saturn. Stand 2024 sind es beim Jupiter 97 Monde, und beim Saturn sogar 146. Diese Monde haben sehr unterschiedliche Größen – von über 5.000 Kilometern Durchmesser bis hin zu nur wenigen Kilometern.
Einige der größten Monde von Jupiter und Saturn werden als „Eismonde“ bezeichnet. Sie gehören fraglos zu den interessantesten Objekten im Sonnensystem. Die vielleicht bekanntesten Beispiele sind der Jupitermond Europa und der Saturnmond Enceladus. Europa zählt zusammen mit Io, Ganymed und Callisto zu den Jupitermonden, die schon Galileo Galilei im Jahr 1610 entdeckte. Man kann sie schon mit einem kleinen Amateurteleskop leicht sehen, ihre Natur entschlüsseln aber erst Raumsonden.
Europa zeigt sich als eine Welt, die eine sehr helle, eisige Oberfläche hat, in der tiefe Risse und Spalten klaffen. Unter dieser wahrscheinlich mehr als 10 Kilometer dicken Eisschicht vermutet man einen Ozean aus flüssigem Wasser, der bis zu 100 Kilometer tief ist. Ähnlich verhält es sich bei dem viel kleineren Saturnmond Enceladus. Dort spritzen sogar Geysire aus Rissen im Eis. Und auch die großen Jupitermonde Ganymed und Callisto und der Saturnmond Titan, der einzige Mond mit einer Atmosphäre, zählen zu den Eismonden. Bei ihnen ist die Eisschicht sehr viel dicker, aber auch sie dürften darunter einen Ozean beherbergen.
Der Vortrag berichtet über den Stand des Wissens über die Eismonde im Sonnensysteme, bis hin zu Spekulationen über womöglich lebensfreundliche Bedingungen in den Ozeanen unter dem Eis. Auch von zwei Raumsonden, einer europäischen und einer amerikanischen, die auf dem Weg zu den Monden des Jupiter sind, wird die Rede sein.